Kartoffelbrand

Die erste urkundliche Erwähnung von Kartoffelbrand in Deutschland findet sich bereits im Jahr 1682. Zu jeder Zeit war die Herstellung dieses Brands allerdings noch relativ teuer und aufwändig. Mit dem Erlass des Preußenkönigs Friedrich II. aus dem Jahr 1745 wurden die preußischen Bauern jedoch dazu verpflichtet, mindestens zehn Prozent ihrer Anbaufläche mit Kartoffeln zu bepflanzen. Die Rohstoffe für die Brennereien waren von da an leichter und günstiger verfügbar, aber erst die Erfindung des Pistorius’schen Brennapparats, mit dem Alkohol aus einer Kartoffelmaische destilliert werden konnte, führte zu einem durchschlagenden Erfolg der deutschen Kartoffelbrände. Bereits einige Jahrzehnte nachdem Johann Heinrich Pastorius im Jahr 1817 sein Patent angemeldet hatte entwickelten sich in Deutschland Tausende Brennereien.

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Für die Alkoholische Gärung der Kartoffelmaische muss die in den Kartoffeln vorhandene Stärke zunächst in Zucker umgewandelt werden. Dafür werden die mehligkochenden Kartoffeln möglichst fein gemahlen. Dem mit Wasser angesetzten Brei werden dann spezielle Enzyme zugeführt, welche die Stärke in Zucker umwandeln. Darauf folgt die alkoholische Gärung durch Hefen, die möglichst bei einer niedrigen Temperatur abläuft, um die Aromen zu intensivieren. Kartoffelbrände werden vom Verfahren her ähnlich wie Obstbrände hergestellt, weshalb im Gegensatz zum Vodka, der ebenfalls aus Kartoffeln hergestellt werden kann, eine feine Kartoffelnote erhalten bleibt. Deshalb hält Kartoffelbrand nach und nach Einzug in Restaurants. Ein Paradebeispiel ist der altbayerische Kartoffelschnaps der Marke Münchner Kindl aus der Brennerei Hemmeter. Diese regionale Besonderheit wird aus Kartoffeln aus der Münchener Hochebene gewonnen.