Deutschland

Wie andere Länder, in denen die Erzeugung von Wein eine große Rolle spielt, kann auch Deutschland auf eine lange und facettenreiche Weinbrand-Tradition verweisen. Zu den bekanntesten Weinbränden zählt hier die Marke Asbach Uralt aus Rüdesheim am Rhein, die bereits seit 1892 hergestellt wird. Auch die klangvollen Marken Mariacron, Dujardin und Jacobi 1880 werden unter Kennern schon seit Jahrzehnten geschätzt. Weinbrand ist eine aus Wein destillierte Spirituose, die ein Alkoholvolumen von mindestens 36 Prozent aufweist und für mindestens sechs bis zwölf Monate in Eichenholzfässern veredelt wurde, je nach Größe der Eichenholzfässer.

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Daneben darf Weinbrand nicht aromatisiert werden. Um die Bezeichnung -Deutscher Weinbrand- tragen zu dürfen, muss der Weinbrand im Vergleich zu dem für Weinbrand vorgeschriebenen Alkoholvolumen von mindestens 36 Volumenprozent ein um zwei Prozent erhöhtes Mindestvolumen von 38 Volumenprozent aufweisen. Außerdem ist es für Deutschen Weinbrand verpflichtend, ihn mindestens 12 Monate in Eichenholzfässern mit einem Volumen von höchstens 1.000 Liter reifen zu lassen. Auf dem Etikett wird dann jeweils eine amtliche Prüfungsnummer angegeben.

Das Wort Weinbrand wurde erst um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert in Deutschland etabliert. Davor war es durchaus üblich, auch Weinbrände aus Deutschland unter der französischen Bezeichnung -Cognac- zu vermarkten. Dujardin in Uerdingen hat beispielsweise bis zum ersten Weltkrieg Wein aus der Charente importiert und diesen in Deutschland zu Cognac weiterverarbeitet. Danach wurde die Frage der Bezeichnung genau geregelt und die geschützte geografische Bezeichnung Cognac eingeführt. Der Begriff Weinbrand wird heute allgemein mit dem internationalen Begriff Brandy gleichgesetzt, der sich wiederum vom mittelniederdeutschen brandewīn ableitet.